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Berichte aus dem Hyde-Park, 2.7.2005
(Wer seine Nachricht nicht losgeworden ist, kann sie auch mailen)

Marek, Magdeburg

Der Hyde Park ist offen für alle. Nun ja, für ca. ein 16-tel des Parks traf das auch zu. Den Zutritt zum interessanten Rest wussten Bob und seine Bobbies zu verhindern. Es gab drei Eingänge: einer für die grünen Tickets (Bühne), und zwei für die so genannten Screen-Tickets, die zusätzlich verlost wurden. Der niedliche Gartenzaun um den Park wurde mit Gittern zum Schutzwall aufgeblasen, hinter dem alle 50 Meter ´ne Traube Ordner rumlungerte. Die bekamen auch hin und wieder was zu tun, denn Einige ohne Ticket versuchten - begleitet vom Jubel der Anderen - nach verwegener Zaunüberquerung die schützenden Massen im Park zu erreichen, was stets misslang. Also schenkte ich mir einen Versuch, zumal ich ein paar Bier dabeihatte, die durch die Lauferei nur unnötig durchgeschüttelt worden wären, was einem beim Öffnen bekanntlich wie ein Idiot aussehen lässt.

Gegenüber der Bühne am anderen Ende des Parks konnte man hinein. Der kleine See dort bildete eine natürliche Barriere, der Rest wurde wieder durch den eisernen Hadrians-Wall mit dahinter postierten Schergen abgeschirmt. Na toll Bob, gelogen hast du nicht, ich bin ja drin im Hyde Park, nur weit weg von Bühne und Leinwänden. An einer Stelle konnte man dann von Weitem die Screens sehen, etwa so, als ob man sich das ganze Spektakel auf ´nem Handydisplay reinzieht. Wenn der Wind günstig stand, hatte man schon fast Live-Atmosphäre, denn links und rechts der Bildschirme wurden Konzertboxen an Kräne gehängt. Stand der Wind ungünstig, musste man schon den Song kennen, der da präsentiert wurde. Rap (Snoop Dogg) konnte ich z.B. überhaupt nicht entziffern. Nun konnte ich mich entscheiden, ob ich lieber sehen oder hören wollte. Es gab andere Stellen um den Park herum, an denen der Sound sicher wesentlich besser war. Aber ich wollte PF sehen. Dafür war mein Platz super: an einen Baum gelehnt konnte ich über die Köpfe der vor mir Stehenden bis zur Leinwand hinwegsehen.

Die Bierversorgung in eigener Hand zu haben, ist ´ne feine Sache. Man kann beim Zuschütten seine Stellung halten. Nachteil wie immer: die Flüssigkeit sammelt sich unterm Bauchnabel und schickt sich an, nach draußen zu drängen. Also doch Platzwechsel und die Möglichkeit, die Vorräte aufzustocken. In Richtung Stadtzentrum am Park entlang konnte ich meinen persönlichen Soundcheck durchführen, da das Konzert ja bereits lief. Und ja, es gab bessere Stellen zum Hören. Und es gab auch Stellen, von wo aus man durch den Zaun die Bühne hätte sehen können. Hätte wohlgemerkt, denn durch doppelte Sichtschutzwände wurde hier auch Vorsorge getroffen. Womöglich, weil sonst Tausende die Straßen blockiert hätten, um einen Blick zu erhaschen. Schon eigenartig: für jede wichtige Polit-Fratze werden ganze Straßenzüge, Autobahnen und Radwege gesperrt, nur bei solchem Event verwendet man Geld und Personal dafür, den Park abzudichten.

Mit frischen Biervorräten strebte ich auf der anderen Seite des Parks meinem favorisierten Platz zu. Somit hatte ich Fort Knox einmal umrundet und konnte nun mit Sicherheit behaupten, dass ohne sportliche Höchstleistungen kein Eindringen möglich war.
Mein Baumplatz war zum Glück noch frei, sodass ich mich dort mit einem Burger und ein paar Bier für die nächsten Stunden einrichtete. Langsam trinken war jetzt angesagt, damit mir der Hydrant nicht beim Auftritt von PF wegfliegen würde.
Interessant waren die Leute rings um mich herum. Sie feierten ´ne Party, sangen die Evergreens mit und verbreiteten selbst hinterm Zaun eine Stimmung, als ob sie direkt vor der Bühne stünden. Interessant war auch, dass viele junge Leute dem Mini-Konzert von PF entgegenfieberten. Ein paar Spaßvögel haben unter dem Gejohle der Massen einige Zaunfelder demontiert, worauf sich augenblicklich eine Bobby- und Ordnerkette formierte und ein Einsatzkommando die Zaunseite wechselte und sich unters gröhlende Volk mischte. Die Zaun-Rebellen waren somit gebannt. Zwei Gabelstapler brachten zusätzliche Zaunfelder zur Verstärkung. Somit war der Hyde Park jetzt noch sicherer als die Bank von England. Ein paar klitzekleine Lagerfeuer wurden von Feuerwehrleuten in voller Montur gelöscht. Es war einfach nur brüllend komisch.
Geärgert habe ich mich über die Leute, die vor Ende des Konzerts das Gelände verlassen haben, und das waren nicht wenige. Wahrscheinlich war denen ein Video-Screen nicht genug. Ignoranten!

Nachdem ich sämtliche Stars über mich habe ergehen lassen, war es dann endlich so weit. Die Blase drückte nicht, ein Bier hatte ich mir aufgehoben, und "Breathe" lief an. Gänsehaut! Als ich dann noch sah, wie spielfreudig Waters war, hatte ich schon Probleme, meine Tränendrüsen zu kontrollieren. Das gelang aber selbst dann noch, als Waters sagte, es sei für ihn sehr emotional, "... mit den drei Jungs hier auf der Bühne zu stehen". WYWH gemeinsam gesungen - der Kampf mit den Tränen hielt an. Ja ja, werdet ihr jetzt denken, spätestens bei CN hatte er verloren. Nix da! Ich bin ´ne coole Sau, und die flennt nicht wie ein Mädchen. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Solo von CN durch ein paar Radaubrüder etwas verhagelt wurde, weil die Kindsköpfe schon wieder am Limes rüttelten, was bekanntlich einigen Lärm verursacht. Natürlich muss ich gestehen, dass ich die ganzen vier Lieder die Tränen niederkämpfen musste. Ich glaube, hätte ich vor der Bühne gestanden, ich wäre zerflossen.
Manchmal dachte ich, das Ganze sei Playback, weil Mundbewegungen und Sound nicht zusammenpassten. Aber in Physik nicht ganz unbeschlagen, kamen mir sofort die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Licht und Schall in Erinnerung.

Ihr werdet es im Fernsehen sicher besser gesehen und gehört haben als ich, natürlich zeitversetzt. Trotzdem war es ein überragendes Erlebnis zu wissen, in ca. einem Kilometer stehen PF auf der Bühne, und zwar alle Vier gemeinsam, und spielen zudem noch so überragend. Und etwas Live-Atmosphäre brachten die Leute auch, denn denen war es egal, wie weit weg die Bühne ist: sie applaudierten und johlten trotzdem.

Die Aufzeichnung habe ich auch gesehen. Davids Grinser zu Nick habe ich zunächst als Spaß an der Freude gedeutet. Natürlich könnte er auch gemeint haben: "Guck mal, die Krähe bringt´s nicht mehr. Ich hatte Recht, wir sollten in Rente gehen." Ich glaube eher an das Erstere, denn wann hat David das letzte Mal vor so vielen Leuten gespielt? So was muss auch einen Profi wie ihn bewegen. Leider hat er Roger ignoriert, Und ich dachte immer, Meister Waters ist der Böse. Der hat ja richtig versucht, beim Dicken anzubandeln. Es war auch eine Freude zu sehen, wie gut drauf Roger war. Ich habe den Eindruck, dass er schon noch mal Lust hätte, gemeinsam mit seinen alten Bandkollegen die Saiten zu zupfen. Und gesanglich fand ich´s gar nicht so schlecht. Live ist immer anders.

Fazit: Ein tolles Ereignis. Schade nur, dass sich keiner per SMS o.ä. bei mir gemeldet hat. Hätte gern ein paar kennen gelernt.


distance

schliesse mich Lyricist, mit dem ich in London war, an...
wollte nur noch mal hervor heben, das unsere euphorie unbeschreiblich war als wir die eintrittskarten in der hand hatten und auf dem gelände waren, ein glücksgefühl was nicht in worte zufassen ist.
immerhin hatten wir uns stundenlang um karten bemüht und schon fast am ende waren, uns geld von den bekannten geliehen haben um den leuten so viel geld wie möglich für karten bieten zu können!
the hat hatte unglaublich viel glück das sie gleich 3 karten geschenkt bekommen haben, wir mussten sie teuer erstehen...
aber wir sind mit dem wunsch Pink Floyd live zu sehen dort hingefahren und haben es geschafft
und auf grund der tatsache das wir zwei jungen burschen wohl keine chance mehr bekommen Pink Floyd noch einmal live zu erleben war jeder cent und jeder pence dieses einzigartigen tages es wert !!!


delirious, Schweiz

soooo, dann leg ich mal los:
am freitagabend sind ich und mein kollege in london gelandet und machten uns sogleich euphorisch auf richtung hyde park, um die lage mal abzuchecken. wir nahmen die beine in die hand und umrundeten alles mal um zu sehen, wo die eingänge waren und wo man ev. über den zaun hüpfen konnte.. fehlanzeige. alles, wirklich alles wurde hermetisch abgeriegelt und zu unserem schrecken hörten wir dann auch noch, dass man für die screens neuerdings auch tickets brauchte, die ebenfalls bereits verlost worden sind... jeden, den wir anfragten nahm uns sogleich die hoffnung, etwas von dem spektakel live mitzukriegen.

meine hoffnung sank und alle meine pläne, wie wir doch vielleicht reinkommen würden, musste ich bei genauerem überlegen wieder aufgeben. die letzte chance war wirklich, am 2. Juli frühmorgens vor ort zu sein und um tickets zu betteln... gesagt, getan. um 7.00 in der früh standen wir vorm eingang für die screentickets und waren beileibe nicht die ersten. auf dem weg zum geldautomaten kam uns dann ein kerl entgegen, der uns promt anquatschte, ob wir screentickets suchten. da man die sache mit der 'golden area' eh gleich vergessen konnte, zögerten wir keine sekunde. bei 70 pfund (ca. 150.- sfr.) wurden wir handelseinig. misstrauisch wie ich war -und aufgrund der vielen schauermärchen in sachen betrügereien- wollte ich zuerst bestätigt haben, dass die tickets echt waren. unser verkäufer willigte auch sofort ein und wir brachten die sache hinter uns, die tickets waren sauber.

um 11.00 uhr stürmten wir mit den andern den park und ich war totaaaal happy! gleich haben wir uns vor den screens gute plätze gesichert, unsern proviant ausgepackt und gewartet... was wir zu hören kriegten, war total positiv: madonna, annie lennox und robbie williams hatten auch mich 'alte' skeptikerin überrascht! madonna bot eine richtige show und war top in form. annie's stimme fand ich klasse und sie kam extrem sympatisch rüber - die frau mochte ich gleich ..und robbie... tja, der junge ist der geborene entertainer, den hat keinen kaltgelassen!! slash an der gitarre von velvet revolver war auch ne sache von sich. mit seinem zylinder, den langen haaren und der zigarrette im mundwinkel wirkte er genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. dann, als gegen 23 uhr pink floyd angekündigt wurden, zündete ich mir genüsslich meinen vorbeiteten joint an...

oh mein gott, was ich dann erlebte, kam mir vor wie in trance. der herzschlag setzte ein. ich begann heftigst zu zucken und ein weinkrampf überkam mich - hey, es erfüllte sich für mich gerade ein traum!!! ein nicht zu beschreibendes gefühl. im laufe von breathe erholte ich mich langsam, money ging auch noch grad knapp, aber bei wish you were here verlor ich wieder jegliche selbstbeherrschung. ich flennte und flennte und wurde zur kleinen attraktion meiner nachbarn *g*... wurde ein paarmal gefragt, ob es mir denn auch gutgehe.. *s* na, selten ging es mir so gut!!! ich empfand einfach nur glückseeligkeit.

ich sah die jungs da oben spielen und es klang, als hätten sie die letzten 24 jahre nichts anderes gemacht... klar, es war das erste mal, dass ich pink floyd live sah, aber ich wüsste nicht, welchen part sie sauberer hätten spielen können! und sie strahlten eine solche zufriedenheit und freude am spielen aus, dass ich immer weiter heulte... und rogers part bei WYHW! gab es den schon jemals zuvor?!?! klar, dave klingt besser, aber mich hat die geste einfach so gerührt... CN war dann der absolute höhepunkt. wie oft hatte ich mir schon gewünscht, mein lieblingsstück live zu hören und nun passierte es tatsächlich. ich war hingerissen! bei daves solo wusste ich nicht mehr wohin mit meinen gefühlen und konnte nur noch denken: diese musik ist ein geschenk des universums!!
ich brauchte eine ganze zeit nach dem konzert, bis ich wieder einen klaren gedanken fassen konnte, war richtiggehend belämmert... (und neiiiin, nicht vom joint! )

das ganze theater danach, wie wir von der city dann 4h gebraucht hatten um den ersten flug in heathrow zu erwischen, hab ich schon wieder vergessen...

hab selten sfr. 150.- so gut investiert! dankedankedanke!!!!


trici, NRW

Ich war da.
Und ich hätte es bis an die Bühne bringen können, Geld regiert die Welt!
Aber ich entschied mich für ein monotones "Fvck off, this is Live8 not ebay!" Und selbst damit habe ich's noch bis an die Screens gebracht. Das alte Zaun-Spiel, wie üblich: Ein Ticket wandert rein, durch den Zaun und wieder darf einer mehr rein ...
Aber erstmal ein Ticket bekommen! Ich dachte mir: so als Deutsche ... hmmm. Also löste ich mich aus der vorwiegend Bitburger schlürfenden Horde - die Deutschen aus allen Windesrichtungen, die sich binnen 20 Minuten wie aus Geisterhand vor dem Zaun der Screen Area zusammen gefunden hatten - und schloss mich 2 englischen Jugendlichen an, die am Zaun um Tickets feilschten. Siehe da, einer hatte Glück, ist mit den Worten "Bis gleich!!!" in Richtung Gate gelatscht - und ward nicht mehr gesehen. Da stand ich dann, mit dem zweiten jungen Mann, der fassungslos meinte, der Typ sei doch sein bester Kumpel, er könne sich nicht vorstellen warum der jetzt nicht wiederkommen würde, da müsse wohl was passiert sein, der lasse ihn nicht im Stich!

Je länger wir da rumstanden, erregten wir das Interesse eines der Policemens ...
Um das Ganze etwas abzukürzen ergriff ich während einer policemanfreien Phase die Initiative und brüllte mir eine Dame hinterm Zaun herbei, von der ich mir dachte, sie müsse ein fürchterliches Helfersyndrom haben, DENKSTE! Die wollte doch entspannt mal 20 Pfund für den gelben Wisch abzocken. Ich verneinte höflich, sagte mein eBay-Live8 Sprüchlein auf, diesmal aber ohne das 'Fvck off'! Das besorgte dann mein verbliebender Zaun-Kumpel, er konnte nicht mehr an sich halten und klärte die Dame, nicht ohne prägnantes Name-calling, kurz darüber auf, worum es sich bei dem Live8 Event denn handele, und dass sie diese Karte ja wohl umsonst bekommen habe. Ich sah dann nur noch der Dame winkende Hand von hinten, besonders deutlich: der beringte Mittelfinger. Diese Sache schien mehr als gelaufen und ich versuchte meinen aufgebracht schimpfenden Zaun-Kumpel irgendwie zu beruhigen. Dann geschah das Wunder!!! Die Ringfinger-Zicke drehte sich auf dem Absatz um, kam zurück und drückte uns den gelben Wisch wortlos durch den Zaun in die Hand. Ui, dachte ich mir, diese grauen Zellen sind zwar blond und offensichtlich langsam, aber sie funktionieren doch! Mein Zaun-Kumpel war nämlich -unübersehbar- ein Farbiger. Also nahm ich des Kumpels Bier in Obhut, der ist in Richtung Gate getrottet und bekam sein Bier auf der anderen Seite der Zauns wieder, worauf ich endlich das ersehnte Ticket in Händen hielt.
Ich wollte nicht einen Penny für ein Ticket ausgeben und das habe ich auch einhalten können, klasse!

Bin dann noch schnell zur Bitburgertruppe, frohe Botschaft verkünden, der Weg zu den Screens sei nun so gut wie frei, man solle warten, bis ich vor den Zaun trete.
Blöd war jetzt nur, dass Ordner und Police meinten, die Zaun-Spiele hätten Oberhand genommen, daraufhin haben die beiden Damen am Gate reagiert: Nachdem ich den Einlass passierte, hielt ich nur noch ein wertloses gelbes Stück Papier in Händen. Der perforierte Streifen zwecks Eintritts blieb am Gate, fest in den Händen der Türsteherinnen. Mein betteln am Zaun, der schöne Augenaufschlag gen Policemen, 's half alles nix, die deutsche Gruppe durfte nicht ohne Ticket rein! Einer hatte es dann doch noch geschafft, und ein unglaublicher Zufall wollte es, dass wir uns im Getümmel rund um die Screens wiedertraffen! Gut gemacht Andi!

Irgendwann bemerkte ich dann, was einem mit einem Ticket erwartete: Schlaraffenland! Ein reichhaltiges Angebot an Buden mit Nahrung und Getränken, Platz ohne Ende, Dixie Klos so weit das Auge reicht und last but not least: Ohne Ende Sping Water aus 2 riesigen Wassertanks auf Sattelschleppern! Mit 'nem relativ schlechten Gewissen musste ich kurz an die Zurückgelassenen in der Versorgungswüste hinterm Zaun denken ...
Aber mit Bitburger wäre das sowieso nix geworden, soweit ich das mitbekommen habe, fischten die orangenen Ordner jeden erwischten Alki aus der Menge und beförderten ihn zaunwärts.

Ich dachte ja, ich wäre ausschliesslich wegen Pink Floyd mit Roger Waters dort hingekommen, musste dann aber feststellen, dass es mir der eine oder andere Act mehr angetan hat: Meine Tränen flossen, als Bob seinen Mondays Song auf die Bühne brachte ...

Ja, Pink Floyd in voller Besetzung zu sehen war auch beeindruckend!
Es war belustigend zu verfolgen wie ein verbissener Mr Gilmour von einem sensationell gut gelaunten Mr Waters regelrecht ausgestochen wurde.
Es war seltsam zu sehen, wie sich die 4 Herren Arm in Arm vor dem Publikum präsentierten.
Aber all das überwog bei weitem nicht den ganzen Event.
Vor allem aber nicht das Gefühl für den Sinn dahinter, welches sich, selbst vor den beiden Screens, unaufhaltsam durch die Massen schlich und alle die, die es zuliessen, miteinander verband.

Danke Bob Geldof!
 


Claudio

Unser Tag in London:

Wir sind Samstag morgen in London eingetroffen. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten sind wir direkt zum Hyde Park.
Als erstes sind wir den Park einmal komplett rundgelaufen. Nach 1 ? Std. sind wir dann erschöpft zu der Erkenntnis gekommen,
das wir heute keine Chance haben in diesem Chaos Karten zu finden und Pink Floyd live zu erleben.

Am Haupteingang haben wir zwei Schweizer gesehen, die ein Blatt Papier hochgehalten haben „ 2 Tickets please“. Wir haben
Diese gefragt wie die Resonanz war. Niederschmetternd. Ab 300 Pfund aufwärts.

Dann habe ich zwei Typen gesehen, die Karten verkaufen wollten. Zuerst wollten Sie 300 Pfund für die Karte. Schließlich
Konnten wir für 480 Pfund 3 Karten ergattern. (Umgerechnet pro Nase 240 €)

Wir waren drin !!

Die erste Überraschung erlebten wir dann an den Getränkeständen. Kein Alkohol auf dem ganzen Gelände.
Ich denke im Nachhinein: War wohl auch besser so. Wenn ca. 200.000 Engländer anfangen zu trinken, dann
herzlichen Glückwunsch !!

Ein Konzert dieser Größe habe ich selbst noch nicht erlebt und ich war sicherlich schon auf sehr großen Festivals in D.

Der Tag ging vorbei wie im Flug. Wir haben uns prächtig amüsiert. Überall hat es nach gutem Grass gerochen. Der ein oder andere
Joint hat auch uns erreicht.



Als schließlich Pink Floyd die Bühne betrat waren wir den Tränen nahe. Das hätte wir die Tage vorher uns nicht erträumen lassen.
Wir waren ca. 50 meter von der Bühne entfernt.

Es war ein rundum gelungener und unvergesslicher Tag.


 


 

The Hat

Bin zurück von meinem London-Trip und es war echt klasse! Zwar hab ich es nicht vor die Bühne geschafft (250 Pfund für eine Karte waren mir einfach zuviel, und wir waren auch zu dritt -> 750 Pfund), aber auch die Stimmung vor den Leinwänden im Hyde Park, auf denen wir das Konzert verfolgten, war genial. Selbst für die Leinwände benötigte man ein "Screen Ticket", die es wohl tags zuvor umsonst gab. Wir haben zum Glück 3 geschenkt bekommen von einer Gruppe spanischer Mädels, aber einige haben sogar für diese Karten richtig Geld bezahlen müssen. Sonst kam man aber auch nicht in den komplett abgeriegelten Hyde Park hinein. Alle Eingänge waren dicht und entlang der Zäune standen in regelmäßigen Abständen Ordner. So war es dann vor den Leinwänden nicht zu voll, obwohl doch geschätzte 20 bis 30000 Leute vor den beiden Leinwänden standen. Hätten aber noch viel mehr reingepasst. Der Sound an den Leinwänden war auf jeden Fall wie live vor der Bühne, echt fett!!

Es reihte sich wirklich Hit an Hit, ganz stark fand ich Annie Lennox, Velvet Revolver, The Who, Robbie Williams, Madonna, The Killers, Sting und natürlich Pink Floyd. Irgendwie war es surreal die 4 auf der Bühne zu sehen und ich war hin- und hergerissen zwischen mitsingen und ungläubigem Staunen. Aber es war klasse. Roger schien es voll Spaß zu machen, während Gilmour doch sehr zurückhaltend wirkte. Rick Wright war in der Übertragung kaum zu sehen, ich dachte im ersten Moment der wär gar nicht dabei. Und Nick Mason schien mir auch etwas aus der Übung, er hat sehr auf "Sicherheit" gespielt und wirkte sehr angespannt. Fiel aber nicht negativ auf, ich als Drummer achte halt auf sowas. Ich fands aber cool, wie er sich während Comfortably Numb dem Kopfhörer entledigte (auf dem wohl der Takt lief), so als wollte er sagen "scheiß drauf, jetzt bin ich warm, lass uns rocken!". Dann war's aber auch leider schon fast vorbei. Hoffe die Jungs sind jetzt heiß und wollens nochmal wissen! ;-)

Aber der mit Abstand coolste Moment war der, als sich alle schon aus dem Staub zu machen schienen und Roger Waters nochmal alle herbeiwinkte für das berühmte 4er Bild. Gilmour guckt zwar immer noch wie eine Zitrone, aber das ist für mich das Bild des Jahres!!

OK, soweit mal von mir. Hat es jemand von den anderen vor Ort an die Bühne geschafft?


Lyricist

Oh man war das ein trip...

Sind morgens um 7.25 mit dem German Wings Flug losgeflogen und hbaen direkt 7 weitere Leute in Floyd Shirts getroffen, von denen 2 die goldenen VIP Tickets gewonnen hatten und der Rest wie wir einfach auf gut Glück und ohne Karten mitgeflogen sind.
haben uns dann zunächst mal mit Bier eingedeckt und sind schonmal zum Hyde Park gefahren um mal zu gucken wie die Chancen stehn und waren umersten mal total niedergeschlagen.
Um ca. 11 Uhr war dort schon alles sowas von extrem voll, dass es wirklich nicht einfach war überhaupt durchzukommen. Das nächse Problem stellte sich dar, indem keiner von den von uns angesprochenen Leuten ( Ich denke mal es waren so 100-200) seine Karten verkaufen wollte, egal wieviel man geboten hat und egal ob es für den Screen oder für das Konzert war. Wie bereits erwähnt wurde, ist der Hyde Park zu einer uneinnehmbaren Festung ausgebaut worden. Hohe Zäune ringsherum hunderte von Ordnern und Polizisten und nur ich glaube 3 Eingänge insgesamt die extrem bewacht wurden.
Um ca. 12.30 Uhr haben wir es dann für erste aufgegeben sind zurück zu Piccadely Circus, haben uns neu eingedeckt mit Speiß und Trank haben nochmal beaknnte getroffen und sind um ca. 15 uhr zurück am Hyde Park gewesen und wirklich er Verzweiflung nah, da wir wieder niemanden überreden konnten uns ein Ticket zu verkaufen... Bis wir dann endlich den ersten gefunden hatte, der allerdings nur ein Tikcet hatte und wir zu zweit waren.. nach weiteren 10 Minuten haben wir dann das zweite Ticket gefunden und hatten es letzendlich doch geschafft und mußten so rumgeschrien haben vor Freude, dass uns sogar ein argentinischer Fernsehsender interviewt hat in Bezug auf Live 8 und besonders Pink Floyd und uns fragte ob wir nicht zu jung sein ( beide 18) um Pink Floyd zu hören und extra so lange für diese Gruppe zu reisen. Nein, wir waren nicht zu jung
Als wir dann endlich im Hyde Park waren stellten wir mit weiterer Freude fest, dass sich die Screeen Tickets doch mehr lohnen als die für die Bühne, denn dort war alles sowas von voll und vor allem gedrängt wie man sehen konnte auf den Übertragungen, dass es wirklich nicht bessert hätte laufen können als auf den Screens. Wir hatten eine perfekte Sicht und guten Sound und direkt weitere Floyd Fans gefunden und haben uns dann alle mehr oder weniger interessanten Leuten vorher angeguckt. Madonna war erstaunlich gut, Velvet Revolver haben gut gerockt, selbst Robbie Williams gefiel uns, The Who waren richtig geil und sind abgegangen und Paul McCartney hat das Konzert würdig beendet. Sind übrigens ungefähr zu dem Auftritt von REM in dem Hyde Park gekommen. Bei Acts wie den Scissor Sisters hat man sich dann aber lieber ne Runde pennen gelegt
PF waren der absolute Wahnsinn. Man kann wirklich sagen, dass die meisten Menschen auf Floyd gewartet haben und im Umkreis habe ich keinen gesehn, der die Songs nichtmitsingen konnte. Es war ein einmaliges Erlebnis endlich die Herzschläge von Breath zu hören und ich war noch nie so nervös und glücklich zu gelich in meinem Leben glaub ich. Die Setlist war natürlich genial ( auch wenn ich mir liber Time als Money gewünscht hätte) und das Roger WYWH gesungen hat, naja ich sag mal wir haben es ihm gegönnt und das David besser singen kann braucht man nicht zu erwähnen^^
Rick Wright war übrigens auch vor Ort so gut wie ar nicht zu sehn. Roger und David natürlich am meisten und als sie sich dann nocheinmal zu4. auf die Bühne gestellt haben zum Abschied... das war nochmal ein richtig herrlicher Moment, auch wenn David vlt nicht so begeistert davon war, oder erstmal nicht daran gedacht hat sondern erst auf Rogers Anregung nochmal nach vorne gegangen ist.
Es war zwar alles höllisch teuer und vor allem anstregend alles ohne schlaf etc und dann auch noch Acts wie mariah Carrey hören zu müssen, aber es war so ziemlich das beste was wir in Bezug auf Musik und Reisen in unserem Leben gemacht haben und allein diese 4 Lieder von Floyd live zu sehen und zu hören hat das alles entschuldigt. Es war schlichtweg ein Traum und die Atmosphäre auf dem ganzen Gelände war einfach nur genial.
 


Nick, Stuttgart

da ich inzwischen wieder ausgeschlafen und munter bin, wage ich mich auch mal an meinen bericht!

also, wir (ich+mein bruder)sind am samstag morgen hingeflogen, ca. um halb neun gelandet (das mit der zeitverschiebung haben wir dann aber erst mittags gemerkt...  ). dann sind wir gleich auf zum hyde park und wie alle anderen erst mal ganz drum rum gelaufen. wie schon häufig beschrieben, war der park echt völlig verriegelt und selbst hinter den zäunen standen alle 10 meter (!) menschen in orangenen t-shirts, die was dagegen haben, wenn man drüber steigt.

an den eingängen war mächtig viel los und die rüden guards ham die ganze zeit rumgebrüllt "Take your tickets ready! No ticket, no chance!" etc.
recht frustriert sind auch wir dann zum piccadaly circus, haben dort dann so nen ticket shop gesehen, in dem man uns gesagt hat, wir sollen doch in ner stunde nochmal kommen, vlt. würde ihm bis dahin jemand tickets verkaufen. dann haben wir nach weiterem rumlatschen noch ne bar gefunden, in der das konzert auch auf großen leinwänden gezeigt wurde.

nach der besagten stunde gabs immer noch keine tickets zu holen und wir sind wieder zurück zum hyde park. dort sind wir wieder drum herumgelaufen und haben einige stellen endeckt: vom offenen teil des parkes aus konnte man u2 recht gut hören, an einer stelle (ich glaube, die hat vorhin auch mal jemand beschrieben) konnte man durch den zaun die videoleinwände in ca. 700m entfernung sehen. dort waren wir kurz, war uns dann aber auch zu blöd. irgendwann haben wir dann nen eingang gefunden, wo man auf der seite über sehr niedrige zäune springen konnte und dann durch das gebüsch. mein bruder springt gleich drüber, wird aber erwischt und zurück geschickt. andere haben sich noch unter dem zaun durchgerollt, aber schließlich auch ohne erfolg.

in den nächsten stunden hat sich eine regelrechte schlacht zwischen den wächtern und den "ticketlosen" abgespielt. immer wieder gewaltsame übergriffe und kleine verfolgungsjagden, schließich wurde die absperrung dann 10m weiter nach vorne gerückt, so dass kein durchkommen mehr war. nun haben wir einfach jeden, der vorbei kam nach nem ticket gefragt, und tatsächlich haben welche immer wieder überzählige oder nicht abgerissene verschenkt. mein bruder hat dann auch schließlich eins ergattert und ist rein. ca. 10min später hab ich eins für 20pounds abgekauft.

ich war natürlich ganz vorne an der leinwand, bomben stimmung, nur fand ich im gegensatz zu anderen die perfomance von madonna, velvet revolver und co. zum davonlaufen. aber zu pink floyd brauch ich wohl nichts mehr zu sagen. mit der ganzen menge mitzusingen, andere zu sehen, wie sie auch jede zeile, und auch jedes solo von dave auswendig können - ein wahnsinnserlebnis.
und wenn ich mir bilder anschau, wies auf dem konzert selber aussah, dann bin ich mir sicher dass, WENN wir da noch reingekommen wären, dann hätten wir auch nur noch höchsten ne leinwand zu gesicht bekommen! hier ein kleiner eindruck:


einige pf-fans hab ich gesehen, vlt. war da auch jemand von euch dabei. einen hab ich mal vormittags auf dem boden liegen sehen, als er versucht hat, unter dem zaun durchzukommen!? (hatte, glaub ich, ein divisionbell t-shirt an, falls sich jemand wiedererkennt  )

am flughafen ham wir noch auf dem boden gepennt, auch hier einige floyd fans mit extra "reunion 2nd july" - t-shirts!
alles in allem, ein echt tolles erlebnis, zumal sich auch london als herkömmliche stadt und nicht nur als live8-übertragungsstätte lohnt...


sheep

Danke dem unbekannten Floyd-Fan -sowie ein Krankenbericht
unter aktuellem Anlass


Hallo,
ich möchte mich an dieser Stelle bei dem, mir bisher unbekannten Floyd-Fan

Michael O.

bedanken, der mir nach einem kurzen Gespräch vor dem Haupteingang zum Hyde Park ein Screen-Ticket, abzuholen an der Reception seines Hotels, geschenkt hat. Melde Dich bei mir und danke, danke, danke.....

Ansonsten bin ich halbwegs heil zu Hause angekommen, war das erste Mal in London und habe mich dermaßen auf PF gefreut, dass ich die ganze Sache wohl unterschätzt habe und trotz Ticket nicht bis zum Schluß durchgehalten habe...

Nun, um 4.45 Uhr hab ich mich aus dem Bett geschält, schnell und leise Kaffee getrunken (sehr interessant für Euch, ich weiß) und bin ca. 6.15 Uhr vor dem Haupteingang zum Park eingetroffen. Dort war schon eine kleine Ansammlung von glücklichen Vip-Tickets-Besitzern, später trafen noch sehr freundliche Mitglieder von Floydz.com ein sowie diverse Fernseh und Rundfunkreporter.

Nach ca. 2 Stunden und vielfachem Regenschirmauf-und zuklappen war beim Anblick der verschärften Sicherheitsvorkehrungen und verzweifelten Versuchen, dem Wachpersonal die Dringlichkeit meiner Teilnahme an diesem Konzert zu vermitteln (wobei diese wirklich sehr verständnisvoll aber auch total instuiert wirkten), war ich schon sehr nachdenklich, wie dieser Tag wohl verlaufen würde.

In dieser Zeit habe ich mich immerwieder nach Bruder-Franziskus-Mitgliedern umgehört und so traf ich auf den unbekannten PF-Fan. Dieser teilte mir mit, dass er noch ein Screen-Ticket in seinem Hotel an der Reception hinterlegt habe und ich dies gern nutzen könnte. Kurzer Wortwechsel, Übergabe der Anschrift des Hotels, riesen Dankeschön und wir beide stürzten in verschiedene Richtungen, er zum Konzert, ich zum Hotel.

Mist, ich wusste seinen Namen nicht und seine Zimmernummer, war das nun 151 oder doch 167, Sch...., na gut, werd es schon irgendwie schaffen.

Das Hotel nach 20 Minuten staffen Fußweg gefunden, traf ich einen verschlafenen oder sonstwie-drauf jungen Mann an (ich sann beim Erklären über die eigenartige Pupillenform nach), der mir nach meinen Erklärungen das Ticket wohl zeigte, aber nicht aushändigen wollte. Mit Händen und Füßen erklärte ich die Situation und erfuhr dabei den Namen des Fans. So zog ich nach weiteren 50 Minuten glücklich wieder zurück in Richtung Park.

Naja, dort noch mal 3 km Fußweg und flucks war ich drin. Ich war drin!!!!!!!!!!!!!Oh mein Gott!!

Wo nun hin? Gleich zu den Screen`s vor der Bühne, aber wie voll wird es dort wohl werden? Ob man dort dann noch sitzen kann?

An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich mich mit einer Nervenentzündung im Rücken und sonstigen gesundheitlichen Problemen nach London bewegt hatte (jammer).

Okay, gehs`t auf Nummer sicher. So ging ich zur 2. Wand seitlich der Bühne am Rande des Parks.
Dort war noch freie Platzwahl, also, eine gute Filmposition gesucht und hingesetzt. Langsam öffneten die Stände und es trafen immer mehr Menschen ein. Gut, dass ich hier sitze, so ist es auszuhalten bis die Floyd`s kommen. Ich sollte mich irren....

Ca. 16 Uhr: Ich hab nun alle meine Wasserflaschen ausgetrunken, bin aufgestanden, wieder hingesetzt, gejubelt, mitgefeiert und es wird hier langsam eng. Ich lege mich am besten mal hin
(sch...auf die Klamotten). Irgendwann dann wurde die Gruppe Pink Floyd zum Gespräch angekündigt. Ich hoch, aber da sah man als Pink Floyd nur Nick Mason? Was ist das denn, oh je, es wird doch nicht schon wieder Zoff geben???Sch... mein Rücken!!! Ich sitze nun in einer sehr eigenartigen Position hier, nur durchhalten, durchhalten.....

Ca. 20 Uhr. Alles ist aus!Schon 3x habe ich es verschoben zu gehen, habe mich mit einer russischen Bürgerin gestritten, die nicht begreifen wollte, dass ich mich ab und zu mal setzen musste und sie 20 cm näher zu ihrem Begleiter und so runter von meiner Strickjacke steigen sollte. Ich kann vor Schmerzen nicht mehr stehen, sitzen, liegen. Wenn ich jetzt nicht gehe, klappe ich hier zusammen.

Ich muss sicher nicht beschreiben, was für Tränen mir über`s Gesicht liefen, ich versuchte mich zusammenzureißen, es ging nicht. Es ging nicht auf dem Weg aus dem Park, es ging nicht in der U-Bahn und es ging nicht nach dem Eintreffen im Hotelzimmer gegenüber meiner Tochter, die mich vorgewart hatte.

Ich sah meine Gruppe mit RW auf einem 37 er Fernseher, mit saumäßigem Klang im Bett des Hotels.

Heute mache ich mir Vorwürfe, warum bin ich mit dem Ticket nicht zurück zum Hotel, habe mich etwas ausgeruht und wäre dann zum Park gegangen. Aber hätte ich dann etwas sehen können. Hätte, wäre, könnte.....

Ich fühle mich beschissen, auch wenn ich doch irgendwie dabei war.

Wichtig ist mir noch eines: Die Gestaltung dieser Veranstaltung und die Atmosphäre bei den und vor allem nach dem Einspielen der Berichte über die dritte Welt, die Appelle von Bob Geldof und vielen anderen werde ich nie vergessen und ich denke, der Sinn des Konzertes wurde voll erfüllt!
 


Philipp

Als ich erfahren hatte, dass sie zu viert spielen würden, war klar: hin.
Als ich jedoch einige Tage später erfuhr, dass es nur drei Songs werden
sollten, ärgerte ich mich, dass ich das Flug-Ticket schon hatte. Zu dem
Zeitpunkt hätte ich mir keins mehr gekauft, zumal ich hier in Köln an
dem Abend auf etliche Parties eingeladen war, die Tour de France begann
und der HSV sein UI-Cup-Hinspiel bestritt. Aber Stornieren geht nicht,
und so stand ich Samstag Morgen um 4:30 auf und befand mich um 7:45 auf
dem Luftweg nach Gatwick. Von meinen Freunden war keiner so verrückt,
die Tortour auf sich zu nehmen, aber der Zufall wollte, dass ich im
Flieger gleich neben ein paar herrrrlich-amerikanisch-r-rrrrollenden
Siegerländern saß, und sie waren so nett, mich unter ihre Fittiche zu
nehmen.

Vom Flughafen ging es vorbei an der Battersea Power Station -"da ist gar
kein Schwein..."- zur Victoria Station. So gegen 10 Uhr Ortszeit kamen
wir am Hyde Park an und unsere Laune sank in den Keller. Wirklich der
komplette Hyde Park war umzäunt und bereits um diese Zeit strömten die
Massen gegen den Uhrzeigersinn um den Park herum. Der Weg führte uns an
einem Lieferanten-Eingang nahe des Speakers Corner vorbei, an dem wir
uns auf den Bürgersteig setzen konnten. Zwar konnte man einen Arm durch
dem Zaun stecken, mehr jedoch nicht... an diesem Lieferanten Eingang
wurde gemaggelt. Angestellt oder Chefs der Fressbuden des Innenbereichs
kamen und gaben Bekannten Clip-Armbändchen, mit denen diese rein
durften. Angeblich alle, um drinnen zu arbeiten. Manche dieser Bändchen
wurden mehrfach verwendet: wenn einer drin war, öffnete er das Bändchen
und der Chef brachte es wieder raus um es jemand anders wieder
anzuziehen, wobei es dann allerdings geklebt werden musste. Die Ordner
taten so, als würden sie das nicht bemerken. Warum schreibe ich das
alles? Weil wir sechs kleine, fremde, deutsche PF-Fans natürlich
keinerlei Chance hatten, an diese Bändchen heran zu kommen. Ich malte
mir schon aus, über den Zaun zu hüpfen. Ein in Handschellen abgeführter
Gleichgesinnter belehrte mich eines Besseren.

Mittlerweile, so gegen 13:30, war der Menschenauflauf riesig geworden.
Sir Paul und U2 hatten zwischenzeitlich noch einen Soundcheck absolviert
(Sgt. Pepper...) Während der ganzen Zeit waren kontinuierlich Massen in
den Hyde Park geströmt. Noch nie habe ich derart viele Menschen auf
einem Haufen gesehen. Plötzlich hieß es, die kleine Einfahrt vor dem
Lieferanteneingang müsse geräumt werden. Angesäuert, wie aufgescheuchte
Hühner nunmal sind und reichlich missmutig gingen wir ein Stück zur
Seite. Glücklicherweise entfernten wir uns nicht komplett vom Eingang,
denn es geschah Folgendes:
Eine Zusatzarmada Ordner erschien und das Tor wurde für Ticketinhaber
geöffnet. Eigentlich für uns nichts Vorteilhaftes, denn wir hatten keine
Tickets. Aber es kam, wie es kommen musste: da dieser Eingang im
Gegensatz zu den anderen nicht die meterlangen Metall-Schleusen, durch
die man nur einzeln durchkommt, aufwies, wurde der Druck der Menschen
immer größer. In dem Moment, in dem wir erkannten, dass die Ordner den
Überblick verloren, schleusten wir uns unverzüglich ein und kamen
tatsächlich alle sechs rein! Das ging alles so hektisch, dass wir zwei
dabei verloren.

Überglücklich sahen wir jedoch drinnen, dass der Innenraum erneut
umzäunt war. Und diesmal kamen wir an keinen Sondereingang ran. So
ließen wir uns auf einem Stück Wiese nieder, glücklich, dass wir
wenigstens gemütlich sitzen konnten und auch recht gut akustisch bedient
wurden. Über die Eingangsgitter erspähten wir zudem zwei Leinwände im
Innenraum. An einer Metallwand hatte jemand auf großen Blättern das
schöne und wirklich passende Zitat "don't accept that what's happening
is just a case of other's suffering or you'll find that you're joining
in the turning away" angebracht.

Vor Konzertbeginn waren wir also halb-drin und an dieser Situation
änderte sich dank unseres geschickten Taktierens bis 21:00 nichts.
Zwischenzeitlich wichen wir nämlich einigen Ordnern aus, denn Leute, die
ohne Ticket hinein gelangt waren, wurden immer wieder herausgeführt.
Gegen Abend wurden diese Ordner dann etwas gemütlicher und vor jedem der
Eingänge bildeten sich kleine, etwa 50-Mann große, Menschenträubchen.
Die Ordner erschienen jedoch unerbittlich, da sie ihre Supervisors im
Nacken sitzen hatten. Mit dem Beginn des Auftritts von Robbie hatten wir
sie jedoch weichgekocht. Leider verlor ich in diesem Moment die anderen
drei, aber ich wusste (und war froh), dass auch sie reingekommen waren.
In diesem Moment fiel der ganze Stress ab: das frühe Aufstehen, das
Rumlaufen von der Victoria Station zum Speakers Corner, die
Enttäuschung, das Warten und Ärgern, dass (fast) alle anderen reinkamen,
das Ordner-Nicht-Begegnen-Spiel... die ganze Anspannung war weg und wir
waren sicher einige der Glücklichsten Bewohner dieses Planeten im
Antlitz der hellen Seite des Mondes.

Mit Robbie's ersten Takten eilte ich der Bühne entgegen... weiter als
bis zur Mitte schaffte ich es jedoch nicht, es wurde immer voller. Da
ich jedoch direkt unter einem Boxenturm Platz fand und die vier
Leinwände alle im Blick hatte, war ich mehr als zufrieden. Dann schmiss
ich meinen MD-Rekorder an und schnitt mit, was sich noch so tat. Zwar
ist der Sound recht greuelich geworden (Bootleg-like eben: mumpf,
teilweise verzerrt, Nebengeräusche, unausgeglichen), aber die Atmosphäre
kommt sehr schön rüber. Wenn ich mir das anhöre, brauche ich noch nicht
mal die Augen zu schließen, um genau zu wissen, wie es war... ehrlich
gesagt brauche ich mir noch nicht mal das Bootleg anzuhören... :-)
Nach dem Herrn mit der Rückennummer 8 kamen The Who und
endlich...endlich!!!... die Halbgötter. Wunderbar auch, dass sie nicht
angekündigt wurden, sondern dass es einfach die Geräusche der DSOTM
waren, die einen Jubelschrei durch den Hyde Park erschallen ließen. Wie
angekündigt: Breathe. Es war unglaublich! Dass sie wirklich alle vier da
oben standen, glaubte ich erst, nachdem ich sie alle auf der Leinwand
gesehen hatte. Es waren wirklich sehr intensive Momente. Nach München
'77 (im Bauch meiner Mutter), Dormund '88 und Köln '95 mein viertes Mal.
Es war so schön wie das erste. Ich fühlte mich zuhause. Ich glaube, in
Mama's Bauch fühlt es sich ähnlich gut an.

Money war natürlich geil, auch wenn es nicht an die Delicate-Version
rankommt, alleine, weil im Solo das Mayall-Zitat nicht mehr dabei ist.
Super, dass Roger bei WYWH einen Teil sang! Eine tolle Geste, wie ich
finde. Zu Anfang des Songs hatte er ein paar Worte losgelassen. Konnte
es nicht ganz verstehen (leider auch nicht so gut auf meiner Aufnahme).
Es geht etwa: "It's actually quite emotional standing up here with these
three guys after all these years... standing to [..?..] the rest of you.
Anyway, we're doin this for everyone who's not here. [..?..]". Seine
Stimme bebte. Ansonsten fand ich David etwas dominant. Nicht, dass ich
ein Lieber-Roger-als-David-Möger wäre, aber insgesamt kam mir Roger
etwas verloren vor. Auch nachher bei der Umarmung erschien es doch noch
recht unterkühlt (oh Wunder...). Schön, fand ich auch, dass Roger auf
der Bühne etwas mehr "abgegangen" ist. Gespielt haben sie natürlich alle
super. Es kam mir vor, als würden sie sich besonders Mühe geben. CN war
der Hammer - ein besseren, würdigeren Abschluss für solch ein Ereignis
kann es nicht geben.

Nach dem Konzert bin ich eilig zur Victoria Station und direkt zum
Flughafen Gatwick, wo ich ein paar Stunden auf den Sitzen gedöst habe.
Später traf ich dort die drei, die ich am zweiten Eingang verloren
hatte, wieder. Am Morgen haben wir am Gate noch die anderen beiden
wiedergetroffen. Sie waren noch in London einen trinken gewesen :-) In
Köln trennten sich unsere Wege und wir haben versprochen, dass wir uns
auf dem nächsten PF-Konzert wiedersehen. (Mit allen vier Musikern
naürlich :-))

Vielen Dank an die vier Greise, dass sie mir solche Glücksgefühle
beschert haben. Aber noch ein gemeinsames Album - das würde alles in den
Schatten stellen. Eigentlich ist es doch geradezu ihre Pflicht, die Welt
damit glücklich zu machen. Und für sie so leicht, wie für niemanden sonst.


Harald, Florian und Angelika

Hallo PF Fans, habe heute durch Zufall den Artikel von Phillip gelesen und mich und meine Freunde wiedererkannt. Lieber Philiip, es waren 2 Siegerländer und 3 Hessen (die mit dem RRRRR) ;-)
Also ich muss mich nicht wiederholen, denn Phillip hat alles so beschrieben, wie es sich für uns dargestellt hat. Es war ein geiler Trip nach London und jede Stunde warten hat sich gelohnt. Als die grauen Eminenzen die Bühne betraten kam es über mich und die Tränen liefen nur noch so über meine Wangen. Ich darf gar nicht daran denken, dass wir so gegen 12:00 Uhr mittags den Abflug in Erwägung zogen, da wir keine Chance sehen konnten in das Gelände des Hyde Parks zu kommen.

Wir sehen uns bestimmt auf einem Konzert der vier Halbgötter wieder egal wann und mein Sohn Leon wird dann dabei sein :-)



 

 

 


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