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Kapitel 12 - Eclipse

'All that you touch, all that you see.
All that you taste, all you feel.
All that you love, all that you hate.
All you distrust, all you save.
All that you give, all that you deal.
All that you buy, beg, borrow or steal.
All you create, all you destroy.
All that you do, all that you say.
All that you eat, everyone you meet.
All that you slight, everyone you fight.
All that is now, all that is gone, all that's to come.
And everything under the sun is in tune,
But the sun is eclipsed by the moon.'

"There is no dark side of the moon really. Matter of fact it's all dark."

Nach einer 'Dark Side of The Moon'-Welttournee, die vom 28. November 1972 bis zum 24. März 1973 andauerte, erschien 'The Dark Side of The Moon' als Album auf den Markt. Eine Quadrophonische Version des Albums wurde im Oktober 1973 herausgegeben (Q4 SHVL 804). Es zeichnete sich bereits ab, daß das Album zur bis zu diesem Zeitpunkt erfolgreichsten Arbeit von Pink Floyd würde, aber der Erfolg war größer als die vier Musiker zu hoffen gewagt hatten.

'The Dark Side of The Moon' stellt das erste Konzeptalbum von Pink Floyd dar. Erstmals stammten alle Texte aus der Feder von Roger Waters und er arbeitete die musikalische und persönliche Geschichte der Band darin auf. Zentrales Thema ist die 'dunkle Seite des Mondes', eine Anspielung auf den Irrsinn, in den die Menschen durch die ihnen aufgelegten Zwänge zusteuern: Paranoia, Zeitdruck, der Tod, der Zwang des Geldes, Macht und Gewalt. Des weiteren wurden hier direkte Anspielungen auf Syd Barrett gemacht. Der Charakter eines Syd Barrett wurde mit persönlichen Lebenserfahrungen von Roger Waters verbunden, was sechs Jahre später mit einer Fusion in Form des Charakters 'Pink' auf die Spitze getrieben werden sollte. 'Dark Side' war erstmals nicht nur ein Medium für neue musikalische Konzepte sondern diente stattdessen auch als ein Sprachrohr, mittels welchem Roger seine Weltanschauung unter die Leute bringen konnte.

Musikalisch basiert 'Dark Side' teilweise auf älterem Material. 'Breathe In The Air' ist eine völlig überarbeitete Version von 'Breathe', zu finden auf dem Geesin/Waters-Projekt 'Music from The Body'; 'Money' basiert auf dem 5 Jahre älteren 'Moonhead'; für 'Us & Them' wurde 'The Violent Sequence' mit neuen Texten versehen; 'Brain Damage' entstand während der 'Meddle'-Sessions.

David Gilmour hatte sich mit 'Dark Side' endgültig als vollwertiges Mitglied von Pink Floyd bestätigt. Auffällig ist nämlich, daß Dave auf diesem Album erstmals auch Lieder sang, die nicht von ihm komponiert wurden ('Money' und 'Us & Them') und er im Gegenzug als 'Chef-Komponist' weniger in Erscheinung trat. Bisher war es bei Pink Floyd bis auf ganz wenige Ausnahmen üblich, daß der Komponist eines Songs auch den Gesangspart übernahm. Rick dagegen hielt sich zurück, seine Stimme ist nur kurz in 'Time' zu hören; auf folgenden Alben sollte sein Gesang bis 1994 überhaupt nicht mehr zu hören sein.

Clive Welham, Davids alter Kumpel aus 'Jokers Wild'-Zeiten, war bislang gegenüber der Musik von Pink Floyd mehr als skeptisch gegenübergestanden, aber von 'Dark Side' war er mehr als begeistert: "Das war ihr erstes Album, das mir gefiel. Es war Daves Werk, der in seinen 4 Jahren bei Pink Floyd die Musik runder gemacht hatte, weniger esotherisch. Und die Texte waren wundervoll, Einzeiler, die voll ins Schwarze trafen. Dave sorgt dafür, daß den Leuten die Musik gefällt und Roger bringt sie zum Nachdenken."

Einen Teil des riesigen Erfolges verdanken Pink Floyd zwei weiteren Personen: Clare Torry und Dick Parry. Clare Torry war die erste einer ganzen Reihe von Soulsängerinnen, die fortan die Alben von Pink Floyd bereichern sollten. Ihre berühmte Gesangseinlage in 'Great Gig In The Sky' verschaffte ihr Kultstatus. Dick Parry war der Saxophonist und er sollte noch auf zwei späteren Alben, 'Wish You Were Here' und 'The Division Bell' zu hören sein. Clare Torry's Leistung wurde später von Roger Waters honoriert, der sie in den 80er Jahren noch mit auf Tournee nahm. Der kommerzielle Erfolg des Albums wurde aber auch noch durch andere Gegebenheiten programmiert. Pink Floyd hatten erstmals ein Tonband mit 24 Spuren zur Verfügung und nutzten dies natürlich aus. Für den Endmix wurde der durch seine Arbeit mit Procol Harum und Roxy Music berühmt gewordene Produzent Chris Thomas beauftragt und die genialen Tapeeffekte stammen aus dem Mischpult von Alan Parsons, der für seine Arbeit den Grammy erhielt (übrigens die erste von zwei dieser Auszeichnungen; der zweite Grammy wurde 1995 an Pink Floyd vergeben). Alan Parsons wurde danach selbst zum Plattenstar; Nicholas Schaffner meinte hierzu ironisch, daß die Jahre mit Pink Floyd ihn davon überzeugt haben mußten, daß man kein geborener Entertainer sein musste, um Erfolg zu haben.

Neben den aus Nick Masons Hirn entsprungenen Tapeeffekten wird das Album noch durch viele gesprochene Passagen aufgewertet. Diese gesprochenen Sätze waren nicht 'gestellt' sondern entstammen der Spontanität. Wenn während der Aufnahmen in den Abbey Road Studios Besucher erschienen, wurden sie gebeten, sich zu Themen wie Tod und Gewalt zu äußern und einige der Resultate wurden für das Album verwendet. Hierzu benutzte man Karten mit Aufschriften wie "Wann warst Du das letzte Mal gewalttätig?", die man den Gästen unter die Nase hielt. Einer der Interviewten war Paul McCartney, aber seine Äußerungen verblassten gegen die Sprüche des Roadies Peter Watts, der das mit Abstand beste Material lieferte. Weiteres Material lieferte der Pförtner Jerry Driscoll und 'Roger The Hat', der Roadmanager einer anderen Band, für den das Wort 'ausgeflippt' neu definiert werden müsste. 'Roger The Hat' gab nur ein kurzes Interview, aber es wurde nahezu komplett für das Album verwendet, angefangen von seiner Meinung über den Tod bis zu seinem hysterischen Gelächter. Von Jerry Driscoll stammen die abschließenden Worte des Albums. Das Interview mit 'Roger The Hat' war dermaßen gut, daß man es in seiner vollen Länge gelesen haben sollte:

Roger: "Warum glaubst Du, trennen sich so viele Gruppen?"

Hat: (unüberhörbar an einem Joint saugend) "Also ich würde sagen, aus egoistischen Gründen, nicht? Ich meine, Du bist doch selbst Musiker, Du müsstest doch wissen, wie Musiker nunmal sind."

Roger: "Das war eine sehr gute Antwort. Wirst Du öfter mal gewalttätig?"

Hat: "Das liegt mir, da steh' ich drauf!"

Roger: "Wann hast Du das letzte Mal jemanden geschlagen?"

Hat: "Das war vorgestern. Da war dieser Kerl und, Alter, ob Du's mir glaubst oder nicht, der hätte doch glatt meinen LKW gerammt. Ich habe ihm dann eine verpasst, nein, nicht richtig, nur ein kurzer, kräftiger Schlag."

Roger: "Und Du meinst, das war gerechtfertigt? Daß Du ihm eine verpasst hast?"

Hat: "Auf jeden Fall. Denn die Sache ist, Alter, wenn Du auf der Straße unterwegs bist, weißt Du, und Dir einer dumm kommt, also der bringt Dich doch glatt um. Also verpasste ihm einen knallharten Schock und die Sache ist gelaufen. Kapiert? Weißt Du, ich hätte ihm auch das Lebenslicht ausblasen können, aber ich habe ihm nur eine gescheuert." (lacht hysterisch)

Roger: "Nun zu einer anderen Sache, die uns interessiert. Auf dem Album ist noch ein Track, bei dem es ums Abkratzen geht."

Hat: "Tod? Wow! Eines der Dinge, die nie aus der Mode kommen. Ist mir völlig egal. Heute ist heute, morgen ist morgen, so denke ich."

Storm Thorgerson hatte mit seiner Firma Hypgnosis eine Sternstunde. Rick Wright hatte ihn gebeten, etwas 'einfaches, klinisches, präzises' zum Thema das Covers zu machen. Außerdem sollte es zur Lightshow von Pink Floyd passen. Storm entschied sich für ein Pyramidenkonzept. Das Cover wird von einem pyramidenförmigen Prisma geziert, welches einen Lichtstrahl in die Spektralfarben zerlegt. Dieses bunten Strahlen setzen sich über die Innenseite des Covers fort, bis sie auf der Rückseite wieder von einem umgekehrten Prisma zu einem weißen Strahl gebündelt werden, und so fort. Dieses sich ewig fortsetzende Prinzip passt hervorragend zum Album, welches mit einem Herzschlag beginnt und auch wieder endet.

Des weiteren hatte Storm die Idee, das Album mit einer ganzen Reihe von Beigaben attraktiver zu gestalten. Er dachte daran, daß Album in Form einer Box herauszubringen, in welchem noch eine ganze Serie von Postern, Ansteckern und Aufklebern beigelegt sein sollte. Storm flog nach Ägypten und fotografierte dort die Pyramiden von Gizeh in einer Vollmondnacht. Aus dem Plan mit der Box wurde aus Kostengründen nichts, aber man findet immerhin noch zwei große Poster als Beigabe: Ein mitternächtliches Foto der Pyramiden und eines mit den Bandmitgliedern.

Die Presseparty anläßlich der Veröffentlichung des Albums wurde zum Eklat. Die EMI setzte als Austragungsort das Londoner Planetarium fest und da Pink Floyd sich endgültig von ihrem 'Space'-Image trennen wollten, kam ihnen diese Wahl selten bescheuert vor. Sie sahen auch die Zeit für eine Pressevorstellung noch nicht gekommen, denn der zu diesem Zeitpunkt vorliegende quadrophonische Mix war aus technischen Gründen mehr als bescheiden und eben dieser sollte dort präsentiert werden. Als sich der Empfang nicht verhindern ließ, boykottierten Dave, Roger und Nick die ganze Angelegenheit und weigerten sich, dort zu erscheinen. Der EMI machte das jedoch nichts aus und die Besucher wurden stellvertretend von lebensgroßen Floyd-Pappkameraden begrüßt. Da die JBL-Quadro-Anlage der EMI nicht verfügbar war, entschied man sich in letzter Sekunde dazu, den Stereo-Mix zu verwenden und anstelle des JBL-Systems eine ausgesprochen schlechte Anlage von WEM zu benutzen. Der Effekt war, daß die Musik im Vergleich zum kalten Büffett nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Daß der Erfolg sich prompt einstellte und ein Rekord erreicht wurde, ist mittlerweile bekannt. Die vier Musiker waren praktisch über Nacht unermeßlich reich geworden. Es war das erste Album von Pink Floyd, welches auf Platz Eins der US-Charts landete. 'Money' wurde in den USA als Single ausgekoppelt und brachte es als erste Single von Pink Floyd in die Top Fourty. 'The Dark Side of The Moon' blieb über 750 Wochen ununterbrochen in den Top 100, was bisher unerreicht ist. Vom Album gingen bisher 29 Millionen Exemplare über den Ladentisch und nach seinem Erscheinen reaktivierte es natürlich auch die älteren Alben von Pink Floyd, die dann auch zu Bestsellern wurden. 'The Dark Side of The Moon' steht in der Hitliste der meistverkauften Alben zwar nur auf Platz vier, es ist jedoch weiterhin auf dem Weg nach oben. Es ist zum Beispiel auffällig, daß das meistverkaufte Album überhaupt, 'Thriller' von Michael Jackson, mittlerweile in den Verkaufszahlen stagniert, während 'Dark Side' seit dem Erscheinen jährlich annähernd gleiche Umsatzzahlen vorweist - ein Zeichen für die Zeitlosigkeit der Musik, ein Dauerbrenner. Auf Platz zwei der Hitliste befindet sich übrigens 'Rumours' von Fleetwood Mac, auf Platz drei der Soundtrack von 'Saturday Night Fever' - auf letzteres reagieren die eingefleischten Floydianer noch immer mit Entsetzen.

Am 18. Mai 1973 gaben Pink Floyd ein weiteres legendäres Konzert im Earl's Court, London. Das Konzert begann mit 'Set The Controls For The Heart of The Sun' und 'Careful With That Axe, Eugene'. Danach ging es weiter mit einer 74(!)-minütigen Version von 'Echoes', an dessen Ende sich Trockeneisnebel wie ein Wasserfall ins Publikum ergoß. 'Dark Side of The Moon' wurde in der zweiten Hälfte in seiner vollen Länge gespielt. Auch hier sorgte 'On The Run' für offene Münder im Publikum; das Wetter war hervorragend und die Decke des Earl's Court eingezogen, Pink Floyd nutzten die Gelegenheit, um ein Flugzeug von außerhalb des Gebäudes ausgehend zur Bühne schweben zu lassen, während auf der Bühne angebrachte Scheinwerfer die Wolken anstrahlten. Bei 'Eclipse' schafften sie noch eine Steigerung, indem sie von der Bühne aus Raketensalven abschossen, die an Drähten über das Publikum hinwegflogen. Nach über 10 Minuten tobenden Applauses kündigten sechs weitere Raketen die Zugabe an: 'One of These Days'. Abschließend gab es noch 'A Saucerful of Secrets' zu hören und dann wurde das Publikum entlassen, während Suchscheinwerfer im Hintergrund den Londoner Nachthimmel absuchten. Die größte Sensation bei diesem Konzert war jedoch 'Mr. Screen', eine kreisrunde Leinwand, die in der Mitte der Bühne hinter den Musikern zu schweben schien und auf welche Filme projeziert wurden. Die zweite Konzerthälfte mit 'Dark Side of the Moon' stellt einen Meilenstein in der Geschichte von Pink Floyd dar, denn von nun an wurden ihre Auftritte endgültig zu einer Inszenierung, in welcher die visuellen Eindrücke die Musik nicht mehr intensivierten, sondern zusammen und gleichgestellt mit der Musik ein völlig neues Konzerterlebnis boten. Während dem Intro von 'Time' wurde der Zuschauer entführt in ein Meer von Uhren, bei 'Money' unterstrichen Bilder aus dem Reich der Reichen und Schönen den ironischen Text (wobei auch Selbstironie nicht vergessen wurde, das Cover von 'Dark Side of the Moon' ist des öfteren als bildliche Metapher für den finanziellen Wahnsinn zu sehen). Der gesellschaftskritische Aspekt von 'Us and Them' wurde mit Bildern von Arbeiterkolonnen und Bürokraten verstärkt und 'Brain Damage' erhielt durch die Darstellungen von Richard Nixon und anderen Politikern erst seine volle Bedeutung. 'Dark Side of the Moon' wurde zum Vorläufer der späteren Alben und Tourneen - nicht die Musik ist der wesentliche Punkt, sondern das Gesamtkunstwerk aus audiophilen und visuellen Eindrücken. Pink Floyd waren einer bombastischen Lightshow mit Filmunterstützung immer aufgeschlossen gegenübergestanden, aber mit diesem Konzert wurde dieses Gesamtkonzept zum Markenzeichen der Band (übrigens traten Pink Floyd in der Folgezeit nur bei zwei Auftritten ohne Mr. Screen auf, im Herbst 1987 in einem New Yorker Club und im Januar 1996 in Cleveland).

Im Juni gingen Pink Floyd auf die zweite US-Tournee in diesem Jahr und einen Monat darauf verschlug es sie nach Deutschland, wo sie auf der Insel Grün, Germersheim, einen weiteren Konzertklassiker auf die Beine stellten. Bekannt wurde dieser Auftritt durch zwei Dinge: Erstens trat Roger hier erstmals in einen Dialog mit dem Publikum. Er forderte kurz nach Beginn der Show das vordere Drittel des Zuschauerraums auf, sich auf den Boden zu setzen, damit die Besucher im hinteren Teil auch etwas von der Lightshow zu sehen bekamen. Zuerst kam keine berauschende Reaktion aus dem Publikum, aber als Roger damit drohte, den Auftritt abzubrechen, wurde seinem Begehr schnell Folge geleistet. Des weiteren war dies einer der ganz seltenen Auftritte, in denen die Suchscheinwerfer nicht nur für 'On The Run' eingesetzt wurden. In der psychedelischen ersten Hälfte projezierte Peter Watts damit farbige Muster auf die vereinzelten Wolken. Dieses Konzert ist übrigens als ROIO unter dem Namen "Crackers" erhältlich.

Peter Watts war damals in erster Linie für den Sound zuständig und hatte im Laufe seiner 7jährigen Zusammenarbeit mit Pink Floyd große Teile des Soundsystems selbst zusammengebastelt. Anläßlich der 'Dark Side of The Moon'-Tourneen hatte er das Soundsystem nochmals verfeinert: 'Das Quad-System ist eine Zugabe zum bisherigen Soundsystem und wird hinter der Bühne, am hinteren Ende der Halle und jeweils an der linken und rechten Wand aufgebaut, so daß die Zuschauer ein räumliches Bild der Musik und Toneffekte hören. Der Mixer kann nun auch beispielsweise Daves Gitarre abgreifen und auf das Quad-System legen und mittels des Joysticks den Gitarrensound kreuz und quer durch die Halle fliegen lassen - oder wenn Roger diesen Schrei in 'Careful With That Axe, Eugene' losläßt, legen wir ihn erst über einen Fade und dann auf das Quad-System, so daß der Schrei unvermittelt von allen Seiten das Publikum bombardiert. [...] Unser Soundsystem ist nichts, was man einfach im Laden kaufen kann. Es wurde im Laufe der Zeit mit Pink Floyd erarbeitet. Es besteht in erster Linie aus Verstärkern, Lautsprechern, Hörnern und Einheiten für extrem hohen Schalldruck. Am Mischpult hat man absolute Kontrolle über alles, was auf der Bühne passiert. Die Mikros sind Standardausgaben, sind jedoch mit einem speziell für Pink Floyd angefertigen Multicore-Kabeln versehen und jede einzelne Ader separat ans Mischpult angeschlossen. [...] Der Ton läuft durch die Multicore-Kabel in einen Fader, wie in einem Tonstudio. Daran hängt ein Equalizer, mit dem man die Frequenzen verändern kann; außerdem hat man noch ein Echo und einen Lautstärkeregler. Alle Instrumente und Mikrophone hängen an einzelnen Fadern und sind in Untergruppen organisiert. Im Endeffekt sitzt hier jemand am Mischpult und mischt wie in einem Studio, nur eben live. Momentan macht das der selbe Mann, der das Album auch um Studio abgemischt hat. [...] An Lautsprechern benutzen wir neun Membransysteme auf jeder Seite, die den Frequenzbereich von 40 bis 800 Hertz abdecken. Des weiteren jeweils dreißig Hörner für den mittleren und etwas höheren Frequenzbereich. Die Bässe werden von Systemen der Firma Electrovoice erledigt, für die Mitten benutzen wir Produkte von JBL und die Höhen übernimmt Equipment von Vitavox."

Am 1. Oktober verschwanden Pink Floyd erneut im Aufnahmestudio. Allerdings herrschte in erster Linie Ratlosigkeit vor, denn der Erfolg von 'Dark Side' setzte sie unter erheblichen Leistungsdruck. Keiner hatte eine Vorstellung davon, wie es weitergehen sollte.

- (c) 1993-2000 Ralf Ramge -